Deutsches Gehörlosen Theater
Das Deutsche Gehörlosen-Theater bringt sein neues Stück in Berlin auf die Bühne: Das Gesellschaftsdrama "Pinocchios".
HInweis: Es steht kein Gebärdensprachdolmetscher zur Verfügung.
Projektleitung: Uwe Schönfeld
Künstlerischer Leitung: Eyk Kaulisky
Ensemble: Walter Chiofalo, Pamela Meyer, Mila Valtin, Nick Apel, Anna Deul, Thomas Szewczyk
Lichttechniker: Julian Jasko Escobar
Musik: Calvin Khan
Das Deutsche Gehörlosen-Theater präsentiert mit "Pinocchios" eine kraftvolle Adaption der bekannten Geschichte frei nach Carlo Collodi. Sie ist mehr als nur ein Märchen. Unter der Leitung von Eyk Kaulisky, die das Stück zusammen mit dem avantgardistischen Ensemble improvisiert und somit in ein vielschichtiges Gesellschaftsdrama verwandelt, welches zentrale Fragen von Identität, Moral und sozialer Gerechtigkeit thematisiert.
Besonders bemerkenswert ist, dass erstmals ein Stück aufgeführt wird, bei dem sich das gesamte Team gleichberechtigt als Protagonisten einbringt – eine herausfordernde wie auch spannende künstlerische Situation.
Im Mittelpunkt der Inszenierung steht Pinocchio – hier kein Holzjunge, sondern eine vieldeutige Figur auf der Suche nach sich selbst, zerrissen zwischen äußeren Erwartungen und innerem Zweifel. In einer Welt, in der die Wahrheit formbar scheint und Lügen (nicht nur) soziale Strategien sind, ist die Suche nach Authentizität eine echte Herausforderung.
"Pinocchios" zeigt,wie vielfältig die Deaf Community ist. Die Figuren haben ganz unterschiedliche Lebensrealitäten, Kommunikationsformen und kulturelle Hintergründe. Sie treffen aufeinander – und auf gesellschaftliche Vorurteile. Die Inszenierung zeigt, wie oft taube Menschen diskriminiert werden, und macht ihre Stimmen – mit Gebärdensprache, Bildern und starken Eindrücken – sichtbar.
Die Produktion wirft einige wichtige Fragen auf: Was bedeutet es eigentlich, in einer so normierten Welt "echt" zu sein? Wie wirken sich gesellschaftliche Lügen auf unser Selbstbild aus? Und welche Folgen hat es, wenn die Wahrheit zum Verhandlungsgegenstand wird – für den Einzelnen und für die Gesellschaft?
Mit einer starken Mischung aus Theater, Gebärdenpoesie und visuellen Elementen hat das Ensemble eine düstere und gleichzeitig berührende Geschichte über Verantwortung, Aufrichtigkeit und den Mut, anders zu sein, geschaffen.
Eine Einladung zum Sehen, Fühlen und Verstehen – für Tauben wie Hörende.
Gefördert
von Aktion Mensch, Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen
e.V. (ZfK), WorldInSign EU GmbH (WiS), Gehörlosenverband Berlin
e.V. (GVB) , Landesverband der Gehörlosen Brandenburg e.V.
Foto: Promo
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