Ethel Merhaut

„Here & There“ - so heißt das neue Album der Sängerin Ethel Merhaut.  Genreübergreifend haucht die Wiener Sängerin der Musik der 1920er & 30er Jahre neues Leben ein. Mit dem neuen Album schafft Merhaut mit Elementen von Jazz, Operette, Varieté und Kabarett eine einzigartige Brücke zur glanzvollen Ära der Swing- und Chansonmusik - und einer Sehnsucht, die nicht nur die damalige Zeit prägte, sondern auch heute aktueller ist denn je.

In ihrem neuen Programm „Here&There – Echos der Sehnsucht“ lässt Ethel Merhaut Lieder aufleben, die trotz ihres fast 100 Jahre alten Bestehens nichts an Intensität und Frivolität verloren haben. In einer Zeit, in der gesellschaftliche und politische Umbrüche die Welt aus den Fugen geraten lassen, werfen die Lieder in „Here&There“ einen reflektierenden Blick auf die Sehnsüchte nach Liebe, Geborgenheit, Spaß, Empathie und einer besseren Zukunft. Diese kleinen Sehnsüchte, die den Menschen in schwierigen Zeiten Trost und Hoffnung spenden, sind nicht nur Teil der Geschichte, sondern auch heute tief in uns verankert.
In eine Schublade stecken lässt sich die Wiener Sängerin nicht.Im Album vereint Merhaut 15 Lieder aus verschiedenen Genres, darunter Chansons, Foxtrotts, Tangos, Swing und Operettenlieder und entführt uns in eine Welt voller Liebe, Leidenschaft wie auch Verlust.

Frauen eine Stimme geben
Ein besonderer Aspekt des Programms ist die Auseinandersetzung mit der Rolle von Frauen in der Musik und Literatur der 1920er und 30er Jahre. So erinnert das Album nicht nur an bekannte männliche Komponisten wie Friedrich Holländer und Robert Stolz. Werke von Lyrikerinnen wie Else Lasker-Schüler, Mascha Kaleko und Komponistinnen wie Hilde Loewe-Flatter finden ihren Platz, deren Schicksale untrennbar mit der Geschichte dieser Zeit verbunden sind. Indem Merhaut diesen Stimmen Gehör verschafft, setzt sie sich für die Sichtbarkeit weiblicher Perspektiven ein und verdeutlicht, wie aktuell die Themen Sehnsucht und feministische Kämpfe in der Kultur sind – damals wie heute.
Als Kennerin der Musik der 20er& 30er Jahre und als starke, junge Frau hat Ethel Merhaut einen überzeugend modernen Zugang gefunden: Ihre vielseitige Stimme setzt sie gekonnt ein, mal in verführerisch-gehauchten Chansons, mal in humorvollem Sprechgesang, dann wieder in kraftvollem Vibrato.
 

Foto: Mato Johannik