Armchair Traveller

Armchair Traveller gehen wieder mal auf Weltreise. „Das Berliner Quartett zelebriert einen höchst erfrischenden improvisierten Minimalismus, der den Anstrich von Weltmusik und Ethno trägt. Südsee, Nordafrika, Capoeira-Toques, Indien – keine konkreten Zitate, eher Spuren. Vieles wirkt spontan, aber eigentlich ist alles wie aus einem Guss. Die Verspieltheit, Experimentierfreude und die gehörige Portion an Selbstironie der MusikerInnen sind treffend eingefangen. Das durchwegs aufregende Hybridprodukt aus unterschiedlichen Ethnoeinflüssen legt elektronische Ursprünge als Klangquellen nahe. Aber weit gefehlt. Alle archaischen Drones oder Tribal-Rhythmen stammen von teils selbstpräparierten Akustik-Instrumenten, die von den MusikerInnen mit vermeintlich 'traditionellen' Spieltechniken bearbeitet wurden. Diese Strategie erschließt hinter dem gewählten Bandnamen Armchair Traveller auch einen korrespondierenden musikalischen Sinn: Gemütlich im Sessel sitzend, lässt es sich mithilfe von 'Schöne Aussicht' verreisen und die Klänge der Multikulturalität wie Exotik entdecken, die in vermeintlich gewöhnlichen Instrumenten wie Klarinette oder Cello verborgen schlummern. Das Ensemble spielt schon seit elf Jahren in dieser Konstellation zusammen, und das hört man auch.“ (Hendrik Kröz über „Schöne Aussicht“ – staubgold digital 6, 2010)

 

Hella von Ploetz • Glasharfe 

Silvia Ocougne • präp. und trad. Gitarren 

Werner Durand • selbstgebaute Blasinstrumente 

Sebastian Hilken • Perkussion, Cello