Ton und Kirschen Wandertheater
König Ubu, ordinär, feige und tückisch ist ein barockes Monster: die gewaltige Fleisch gewordene Lust am Fressen, Rauben und Morden, die sich schamlos zu sich selbst bekennt. Ubu ist das freigesetzte Ungeheuer, das im Menschen steckt.
Der Umgang mit Ubus, in welcher Maske sie auch auftreten, ist immer unbequem. Eher folgt man ihnen, als daß man sie bekämpft. Mit solchen absurden Pointen legt Jarry melancholische Gedanken nahe über die Verführbarkeit des Menschen durch das Ungeheuer, das ein Teil seiner selbst ist und dem er nur allzugern gehorcht. Jarry hat das Böse ins Groteske überzeichnet bis dorthin, wo das Grauen ins Gelächter umschlägt.
Man kann Jarry’s UBU-Stücke auch als reine Groteske nehmen, als Spiel um des Spieles willen, als puren Quatsch, über den man lacht – doch meint schon Jarry im Stück:’Was die kleinen Kinder zum Lachen bringt, macht den großen Leuten Angst.’
Regie: David Johnston, Margarete Biereye, Daisy Watkiss
Spiel: Margarete Biereye, David Garlick, Regis Gergouin, Thalia Heninger, Richard Henschel, Nelson Leon, David Johnston, Daisy Watkiss
Bühne: Daisy Watkiss, Regis Gergouin, Nelson Leon
„Wo man ihn an diesem fast zweistündigen Abend lässt, ist Ubu ein Großmaul, eigensüchtig, gewissenlos, ohne allen Skrupel. Wo er Widerstand spürt, zittert er vor feiger Furcht und flieht, so es ginge, unter den Rock seines gleichbösen Weibes.“
Potsdamer Neueste Nachrichten 26. 10. 2009
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