Blockheizkraftwerk

Bild
Ein roter Schaltkasten mit mehreren Knöpfen und Anzeigen neben einem größeren, grünen Schaltkasten in einem industriellen Raum.

Eines der ersten Blockheizkraftwerke Berlins (abgekürzt BHKW) entstand schon Anfang der 80er Jahre in der ufaFabrik. Damals wurde ein ausgedienter LKW zur Strom- und Wärmeerzeugung umfunktioniert. Der Dieselmotor trieb einen Generator an und die im Kühlwasser und Abgas enthaltene Energie wurde mit Hilfe von selbstgebauten Wärmetauschern zur Heizung und Warmwassererzeugung genutzt.

Schon damals reduzierte eine Rauchgaswäsche die Schadstoffe im Abgas. Dieser noch vergleichsweise primitive "Mao-Diesel" erzeugte etwa 50 Kilowatt Strom und rund 100 Kilowatt Wärme und nutzte die im Brennstoff enthaltene Energie bereits deutlich besser aus als die besten Kohlekraftwerke. Der Hauptvorteil eines Blockheizkraftwerkes liegt darin, dass seine Leistung viel besser an den tatsächlichen Energiebedarf anpassbar und die Entfernung bis zu den Verbrauchern sehr klein ist. Somit bleiben hier die Energieverluste viel geringer als bei einem Großkraftwerk.

1994 wurde der "Mao-Diesel" durch ein computergesteuertes Kraft-Wärme-System mit noch höherem Wirkungsgrad ersetzt. Dessen Kernstück sind zwei Sechszylinder-Motoren und zwei Spezialgeneratoren, die zusammen rund 88 kW Strom und 190 kW Wärme erzeugen.

Ende 2009 wurden diese beiden BHKWs durch ein 50kW Modul ersetzt, was etwa 80kW Wärme erzeugte. Durch einen gigantischen Wasserschaden im Sommer 2017 wurde dieses Überflutet und im Frühjahr 2018 durch ein neues Modul ersetzt, mit 50 KW elektrischer und 100 KW Thermischer Leistung. Das Modul kann sogar in Brennwerttechnik gefahren werden, man benutzt die abgeführte warme Verbrennungsluft, und erhöht so einen Gesamtwirkungsgrad von annähernd 100%.

Der Treibstoff ist Erdgas, das bei der Verbrennung wesentlich weniger Schadstoffe freisetzt als Kohle oder Heizöl. Ein Katalysator reinigt das Abgas der Motoren und ein Wärmetauscher nutzt die Abwärme zum Heizen. Der größte Teil der so erzeugten Elektrizität wird auf dem Gelände selbst verbraucht.

Ein Teil des Stroms gelangt in das Strom-Netz Berlins, was der ufaFabrik einen kleinen Erlös pro Kilowattstunde einbringt; der konventionell bezogene Strom aus der Steckdose kostet allerdings erheblich mehr. Auf den greift die ufaFabrik nur bei erhöhtem Bedarf zurück, etwa bei parallelen Doppelveranstaltungen mit hohem Beleuchtungsaufwand. Natürlich nur zertifizierten Ökostrom!

Die Gebäude der ufaFabrik sind heute zudem durch ein modernes, gut isoliertes Leitungssystem an das BHKW angeschlossen, was die Wärmeverluste zusätzlich verringert.

In der Vergangenheit lieferte das BHKW mit rund 350.000 kWh 78% des Strombedarfs der ufaFabrik; ca. 200.000 kWh mussten von dem Stromnetz Berlin bezogen werden.
Seit Oktober 2003 hat die ufaFabrik mehrmals ihren Ökostromlieferanten gewechselt und bezieht seitdem 100%-ig zertifizierten Ökostrom aus regenerativer Energie.