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Liederzyklus Yeochang Gagok
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Für Hörgeschädigte, die über ein dafür geeignetes Hörgerät verfügen, bieten wir eine begrenzte Anzahl von Induktionsschlingen an – nur reservierbar in der ufaFabrik Tel. 030 755030
- Eröffnungskonzert am Freitag, 23.09.2022, 19:30
- Abschlusskonzert am Sonntag, 25.09.2022, 19:00
Programm am Samstag, 24.09.2022:
14:00 Uhr: Pansori „Sugungga – Das Lied vom Unterwasserpalast
19:30 Uhr Liederzyklus Yeochang Gagok
Kim Yoonseo, Gesang und das Ensemble Jeong Ga Ak Hoe, Seoul
Der Begriff Gagok stammt aus dem 18. Jahrhundert, die Liedkunst aber geht weit ins 16.Jahrhundert zurück und war langsamen, evolutionären Wandlungen unterworfen. Von drei Grundformen langsamen, mittleren und schnellen Tempos ist heute nur noch die schnelle vorhanden, die wir allerdings auch als sehr langsam empfinden. Es gibt zwei Gagok-Zyklen, eine für männliche Stimme (Namchang-Gagok) mit 27 Liedern und eine für Frauenstimme (Yeochang-Gagok) mit 15 Liedern, welches in diesem Konzert komplett erklingt.
Kim Yoonseo, Gagok-Singer (c) 2019_JGAH.jpg
Die Lieder, die aus einem Vorspiel, einem Zwischenspiel und zwei Gesangsabschnitten bestehen, folgen traditionell ohne Unterbrechung aufeinander, und um jede Irritation zu vermeiden, projizieren wir die Texte simultan. Die Zuordnung der bestürzend schönen Gedichte zu den Gesangsmelodien und ihrer instrumentalen Begleitung ist jedoch relativ neu. Noch im 17. und 18. Jahrhundert konnte praktisch jedes Sijo-Gedicht als Text genommen werden. Wegen des langsamen Tempos, der Fragmentierung der Worte in einzelne, langgezogene Laute, die besonders im Yeochang-Gagok überaus kunstvolle Stimmführung mit weiten Vibratos, großen Tonsprüngen, Überschlagen und Verschlucken der Stimme mußte die Kenntnis der Texte bei den Hörer*innen vorausgesetzt werden. Äußerlich scheinen die Texte in konfuzianischer Mäßigkeit leidenschaftliche Gefühle auszudrücken; gleichzeitig sind sie aber voller heute unverständlicher Anspielungen auf Politik, Geschichte oder Ereignisse bei Hofe.
Gagok ist Ensemblemusik. „Nur Kutscher singen mit offenem Mund“; wurde den Schülerinnen dieses Gesangsstils eingeschärft. Die Stimme integriert sich bescheiden in das geordnet heterophone Gesamtgeschehen und reizt so die überraschenden Schönheiten von Schwebungen und klanglichen Reibungen aus.
JGAH Ensemble_(c) JGAH, Seoul.jpg
Das Jeong-Ga-Ak-Hoe-Festival wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds