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Die Legende vom heiligen Trinker von Joseph Roth
Andreas, ein Pariser Clochard ist ein Trinker. Er erhält von einem vornehmen Herrn zweihundert Francs, die eigentlich der heiligen Therese von Lisieux gestiftet werden sollen, sobald es ihm besser gehe. Und das Leben meint es wirklich wieder gut mit Andreas. Nun wird er wie versprochen das Geld zurückgeben. Ganz bald, gleich nach dem nächsten Pernod.
Joseph Roth wurde am 2. September 1894 geboren. Seine Mutter war Jüdin. Seinen Vater lernte er nie kennen. Roth war der ewig Rastlose und Heimatlose. Er kam aus der hintersten Ecke des k.u.k. Reiches, aus Brody in Ostgalizien, am Rand eines Vielvölkerreiches, um das er zeitlebens trauerte. Er studierte in Wien, schrieb vorerst Gedichte und später auch Romane ( u.a. "Hiob", "Radetzkymarsch"). Er wurde zu einem der bestbezahlten Journalisten seiner Zeit. Nach Machtübernahme durch die Nationalsozialisten verließ Joseph Roth, wie viele andere verfemte Autoren, Deutschland und ging nach Paris ins Exil. Er, der staatenlos Gewordene schrieb "Jetzt habe er nur noch eine Heimat: die deutsche Sprache".
Er schrieb in Cafés. Er schrieb jeden Tag bis Sonnenuntergang und bis in die letzten Tage seines Lebens und trank bis zu seinem Tod.
Joseph Roth liebte vor allem den einfachen Menschen und wusste die Poesie im Alltäglichen aufzuspüren.
„Wie Roth gern in seinen Berichten erzählt hat, so hat er in seinen Erzählungen am liebsten berichtet: Er war hier wie da ein großer Mitteiler. Nicht die Poesie hat er verpönt, sondern die als poetisch geltenden Ausdrucksmittel. Und je lyrischer die Motive seiner Prosa – etwa in "der Legende vom heiligen Trinker", die wirklich eine Legende ist und eine der schönsten, die in diesem Jahrhundert gedichtet wurde -, desto sachlicher und präziser die Darstellung.“ (Marcel Reich- Ranicki)“
„DIE LEGENDE VOM HEILIGEN TRINKER“ schieb Joseph Roth im Frühjahr 1939. Er starb am 27. Mai desselben Jahres. Es war seine letzte Erzählung, eine Wundergeschichte, eine melancholische und versöhnliche Legende, die er als sein Testament bezeichnete.
Nach 28. Jahren unserer Existenz als Theatergruppe Ton und Kirschen entschieden wir uns für diesen Stoff von Joseph Roth, noch heute einer unserer Lieblingsdichter, um ihn für die Bühne zu bearbeiten. Das Thema ist von äußerster Aktualität.
TON UND KIRSCHEN WANDERTHEATER:
Ton und Kirschen ist eine Wandertheatergruppe, die sich im Frühjahr 1992 gegründet hat undseitdem in Werder (Havel) zu Hause ist. Die Theaterproben finden auf einem Grundstück imOrtsteil Glindow statt. Hier wird das Bühnenbild gebaut, und auch die Anfertigung von Requisiten, Kostümen, Masken und Marionetten werden dort getätigt. Von hieraus zieht Ton und Kirschen mit seinen Produktionen in alle Richtungen des Landes Brandenburg. Wir installieren unsere Bühne und Tribüne auf historischen Plätzen, aber auch mitten im Dorf oder sogar auf Äckern. Jedes Jahr gastieren wir in Potsdam und Berlin und in anderen Städten Deutschlands. Wir wurden auch oft zu Theaterfestivals im Ausland eingeladen. So spielten wir schon in vielen Ländern (Irland, Polen, Tschechien, Russland, Belgien, Italien und in der Schweiz und immer wieder in Frankreich) und auf verschiedenen Kontinenten (Asien, Nordafrika und mehrmals in Südamerika).
Das zur Zeit neunköpfige Ensemble des Theaters kommt aus Deutschland, England, Wales, Frankreich, Kolumbien und aus Mexiko. Unter der künstlerischen Leitung von David Johnston und Margarete Biereye, die beide über eine zwanzigjährige Theatererfahrung mit dem Footsbarn Travelling Theatre verfügen, entstanden 20 Produktionen.
Kreation des Ton und Kirschen Theaters: Margarete Biereye, Regis Gergouin, David Johnston, Rob Wyn Jones, Nelson Leon, Zina Méziat, Daisy Watkiss, Francesco Bifano
Künstlerische Leitung: Margarete Biereye & David Johnston
Im Anschluss an die Vorstellung am Do, 27.08.2020 findet eine Gesprächsrunde mit Theaterscouting Berlin statt.
http://www.theaterscoutings-berlin.de/programm/event/nachgespraech_zu_die_legende_vom_heiligen_trinker_1481/
Frische Luft, ausreichender Abstand zwischen den einzelnen Sitzgruppen und ein umsichtiges Wegesystem sorgen dafür, dass alle Gäste, unser Personal und die Mitwirkenden sich wohl fühlen können. Wir richten uns nach der aktuellen Verordnung des Berliner Senats über erforderliche Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2