Der Schauspieler und Kabarettist Wolfgang Neuss wird am 3.12. 2023 100 Jahre. Aus diesem Anlass veranstaltet die ufaFabrik ein fünftägiges Wolfgang-Neuss Festival mit Zeitzeugen, Filmdokumenten, Vorträgen, einer Ausstellung und einer Live-Theateraufführung.
Dort, wo Wolfgang Neuss zu Lebzeiten seinen 65. Geburtstag gefeiert hat, versammeln sich in drei Räumen an fünf Tagen Menschen, die den großen Kabarettisten und Schauspieler, den Komiker und Mann mit der Pauke noch selbst erlebt haben, die Ausschnitte aus selten gezeigten Filmen und Dokumenten zeigen und erläutern und die Frage stellen: was hat Wolfgang Neuss, einer der einflussreichsten Filmstars und Kabarettisten der Nachkriegsjahre vor der Wiedervereinigung uns heute noch zu sagen?
Ausstellung im Foyer
18 Uhr, Arnulf Rating und Gäste (mit Rüdiger Daniel Ilja Richter, Mathias Bröckers u.a.)
Das allerletzte Kurz-Interview mit Neuss, Anita Rehm
„Kein ‘Noise‘ ohne Müller“, kurzer Vortrag mit Musik, JS. Strauss
20 Uhr, „Wir Kellerkinder“, Solo-Theater, Didi Jünemann
Ohne „Noise“ kein Müller, 60 min., Vortrag mit Bild und Musik von JS. Strauss
Der Vater von Strauss war Cousin von Wolfgang Müller. Demnach teilt sich Strauss mit dem damaligen Kabarettisten und Schauspieler nicht nur die gemeinsamen Vorfahren, sondern auch die Leidenschaft zur flotten Musik. Im Kinofilm „Hier bin ich, hier bleib ich“ standen Müller & Neuss 1958 vor der Kamera neben Bill Haley. 1992 musizierte Strauss mit dem Komponisten von “Blue Suede Shoes“, Carl Perkins. Zur Festwoche LEGALIZE NEUSS erzählt Strauss über die beiden Wolfgangs und zeigt privates Bildmaterial sowie O-Töne und Livemusik. Die „Firlefanzbrüder“: JS. Strauss (voc, g), Timo Tietz (p).
Didi Jünemann spielt „Wir Kellerkinder“ Ein Bühnensolo erstellt nach dem 1960 gedrehten Film von und mit Wolfgang Neuss.
Jünemann hat in kongenialer Zusammenarbeit mit seinem Regisseur George Isherwood aus dem Filmstoff ein Ein-Personen-Stück geformt.
Auf der einen Seite ein intelligentes Panoptikum der Geschichte Deutschlands in und nach der Naziherrschaft andererseits wirft das Stück amüsante Blicke voraus, und erlaubt der Phantasie des Betrachters entsprechende Gäste in späterer Zeit im Keller zu verstecken. Macke Prinz der 11-Jährige Pimpf versteckt im Keller einen Kommunisten vor den Nazis. Und landet später in einer Irrenanstalt, die ihn dann zurück in seinen Keller führt, der inzwischen ein gefragter Jazzkeller geworden ist.