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Ensemble-Musik Avantgarde & Tradition
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Für Hörgeschädigte, die über ein dafür geeignetes Hörgerät verfügen, bieten wir eine begrenzte Anzahl von Induktionsschlingen an – nur reservierbar in der ufaFabrik Tel. 030 755030
- Eröffnungskonzert am Freitag, 23.09.2022, 19:30
- Programm am Samstag, 24.09.2022, 14:00 und 19:30 Uhr
Programm am Sonntag, 25.09.2022:
17:30 Uhr:
Vortrag und Diskussion mit Yoon Hye-jin (in engl.)
Eintritt frei
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ab 19:00 Uhr:
Ensemble-Musik Avantgarde & Tradition
Eintritt 18€, Ermäßigt 14€
1. „Pungryujae“ von Yoon Hye-jin
2. Instrumentalsuite Julpungryu
JGAH Contemporary_Pungryujae_2021 (6).jpg
Es spielt das Ensemble Jeong Ga Ak Hoe, Seoul:
Für die Gelehrten im alten Korea war die Musik, die man Pungryu nennt, was vielleicht mit „Aufgehen in Poesie“ zu übersetzen wäre, eine geistige Übung. Man versenkte sich mit höchster Aufmerksamkeit in die feinen Verästelungen jener überlieferten 9-14-teiligen Musik, die man unter den Namen Yeongsanhoesang oder Julpungryu kannte, und die im allerfrühesten Ursprung ein buddhistischer Gesang aus dem 14. Jahrhundert war. Die koreanische Musik entwickelte sich nicht durch immer neue Erfindungen, sondern um verbessernde Rekonstruktionen.
Im Pungryubang – im Pungryu-Zimmer – ergötzte man sich am heterophonen Zusammenklang der Instrumente, die sich klang- und lautstärkemäßig stark voneinander unterschieden und die Hauptmelodie jeweils in ihrer typischen, aus ihren sorgfältig beobachteten Möglichkeiten erwachsenen Spielweise und Figuration umspielten und so eine innerlich bewegte Welt aus Klang schufen. Es waren auch die mäßigenden, ordnenden und versöhnenden Aspekte der konfuzianischen Staatsphilosophie, die die Spieler*innen sich beim Musizieren vergegenwärtigten.
Die Instrumente sind: Die 12-saitige bundlose Wölbbrettzither Gayageum, die 6-saitige Wölbbrettzither mit Bünden Geomun’go, die Bambusquerflöte Daegeum, die Bambusoboe Sepiri, die Spießgeige Haegeum, die Bambus-Längsflöte Danso und die Sanduhrtrommel Janggu.
Die Komponistin Yoon Hye-jin – eine der ganz wenigen Komponist*innen, die eine zeitgenössische koreanische Musik unter Vermeidung westlicher Tonalität zu schaffen anstreben – hat zusammen mit dem Ensemble Jeong ga Ak Hoe während der Corona-Zeit eine ebenfalls spirituelle Erfahrung mit dem natürlichen Klang von Instrumenten und menschlichen Stimmen und der Resonanz im Raum entwickelt, die unter dem Titel „Full Moon Mother in the Belly of Crescent Baby“ das Abschlußkonzert unseres Festival einleitet.
"Da die koreanische Musik eher die unhörbare Stille als den hörbaren Klang schätzt, bedeuten Atem und Klang, die sich aus der Stille ergeben, einen synästhetischen Raum, nicht nur auditive Musik." (Yoon Hye-jin) Das Stück beschreibt anhand der neun Mondphasen einen Lebenskreis und zitiert dabei Texte und Symbole der verschiedenen Religionen Koreas, aber auch modernere wie von Walt Whitman und "Mondnacht" von Joseph von Eichendorff.
Das Jeong-Ga-Ak-Hoe-Festival wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds